Vereinte Nationen
UN-Skandal in Gaza: Guterres kündigt drastische Maßnahmen an
- Veröffentlicht: 28.01.2024
- 08:35 Uhr
- Damian Rausch
Die jüngsten Ereignisse um das Palästinenserhilfswerk UNRWA in Gaza stellen die Vereinten Nationen auf die Probe. Nun hat sich Generalsekretär António Guterres angesichts der schweren Vorwürfe gegen die Mitarbeiter:innen des UN-Hilfswerks klar positioniert.
Das Wichtigste in Kürze
António Guterres, der Generalsekretär der Vereinten Nationen, reagiert entschieden auf schwere Anschuldigungen gegen Mitarbeiter:innen des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA in Gaza.
Deutschland und acht weitere Länder haben ihre finanzielle Unterstützung für das UNRWA bereits eingestellt.
Trotz der ernsten Anschuldigungen betont Guterres die Notwendigkeit, die humanitäre Hilfe für die Zivilist:innen im Gazastreifen aufrechtzuerhalten.
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, hat sich in New York entschlossen gezeigt, den schweren Vorwürfen gegen Mitarbeiter:innen des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA in Gaza zu begegnen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur am 28. Januar. In einer Mitteilung der Vereinten Nationen vom Sonntagmorgen kündigte Guterres an: "Jeder UN-Mitarbeiter, der in Terrorakte verwickelt ist, wird zur Rechenschaft gezogen, auch durch strafrechtliche Verfolgung." Damit reagierte der UN-Generalsekretär auf die Anschuldigungen, dass zwölf UNRWA-Mitarbeiter:innen an dem von der Hamas verübten Massaker in Israel am 7. Oktober beteiligt gewesen sein sollen.
Finanzielle Einschnitte und Personalmaßnahmen bei UNRWA
Die Folgen sind bereits spürbar. Deutschland und acht weitere Länder haben ihre finanzielle Unterstützung für das UNRWA im Gazastreifen ausgesetzt, wodurch die Organisation massiv unter Druck gerät. Guterres bestätigte, dass von den zwölf Beschuldigten bereits neun identifiziert und entlassen wurden, während ein Mitarbeiter für tot erklärt wurde und die Identität der beiden anderen noch geklärt wird. Diese drastische Reaktion ist eine Antwort auf das, was Guterres als "die verabscheuungswürdigen Taten dieser Mitarbeiter" bezeichnete.
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Guterres betont die Notwendigkeit der Fortsetzung humanitärer Hilfe in Gaza
Guterres wies darauf hin, dass die derzeitigen Mittel des UNRWA nicht ausreichen, um die zwei Millionen Zivilist:innen im Gazastreifen im Februar zu unterstützen. Er appellierte an die Länder, die ihre Beiträge ausgesetzt haben, die Kontinuität der Arbeit des UNRWA zu gewährleisten. Die Zehntausenden UNRWA-Mitarbeiter:innen, die nicht in die Anschuldigungen verwickelt seien, dürften nicht bestraft werden, so Guterres.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa