Mühelos stylish
Angesagter French Chic: Diese einfachen Stil-Regeln befolgen die stylishen Französinnen
- Aktualisiert: 16.02.2024
- 11:20 Uhr
- Johanna Holzer
Warum sehen Pariser:innen immer so unaufgeregt schick aus? Ist es wirklich dieses "Je ne sais quoi", das man einfach hat - oder eben nicht? Was den französischen Style so einzigartig macht und wie wir einen Hauch davon in unsere Garderobe holen.
Kleines Styling-Einmaleins
Für ihren guten Modegeschmack sind Französ:innen weltweit bekannt. In dem Bestseller "How to be Parisian" versuchten die Autorinnen Sophie Mas, Anne Berest, Caroline de Maigret und Audrey Diwan, das Geheimnis französischen Stils zu entschlüsseln. Damit landeten sie 2014 einen echten Hit! Zehn Jahre später schauen wir nochmal genauer hin. Was macht den French Chic heute aus? Und wichtiger: Wie macht man ihn sich zu eigen?
Dranbleiben lohnt sich
Einer der Gründe, warum der Stil der Französ:innen so anziehend wirkt, liegt in seiner Beständigkeit. In einer schnelllebigen Modewelt voller Trends und Hypes strahlen die seit Jahrzehnten unveränderten Kombinationen und Key-Pieces, die wir von den Pariser Streetstyles kennen, Verlässlichkeit und Souveränität aus. Ob es nun der androgyne Blazer oder die flachen Schuhe sind, Französ:innen setzen selbstbewusst auf ihre bewährten Klassiker.
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Die individuelle Note nicht vergessen!
Nur weil der französische Streetstyle von Evergreens geprägt ist, bedeutet das nicht, dass Trends keinen Platz finden. Im Gegenteil, Französ:innen sind immer up to date und durchaus experimentierfreudig. Aber sie kopieren nicht blind Looks oder Outfits, die sie in Magazinen, auf Laufstegen oder Social Media gesehen haben. Nehmen wir die aktuell angesagte Tote-Bag als Beispiel: So sehr Französ:innen Mini-Baguette-Bags lieben, sieht man sie derzeit immer öfter mit überdimensionalen Taschen. Sie verleihen dem Look ihre persönliche Note, indem sie ihn elegant in den French Chic integrieren und lassen ihn so zeitlos wirken. Kurzlebige Hypes erlebt man hier nicht. Oder wie Stilikone Coco Chanel schon sagte: "Mode ist vergänglich, Stil niemals."
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Keep it simple
Während für den Rest der Welt Minimalismus ein Trend ist, der im Zyklus von 10 bis 15 Jahren kommt und geht, gilt für Französinnen weniger ist mehr als absolute Grundregel. Aus schlichten T-Shirts und einem Paar locker sitzender Jeans kreieren sie mühelos ein stylishes Outfit, das wenig Aufwand erfordert, aber trotzdem elegant und lässig aussieht. Wie das funktioniert? Sie verpassen den Basics ein reduziertes Upgrade, indem sie Trend-Styles und Statement-Pieces dazu kombinieren, ohne den Look zu überfrachten.
Das gilt auch für Accessoires und Make-up. Ohrringe, Taschen, Haarschmuck und Co. sind unverzichtbare Elemente des French Chic, aber das Outfit darf dadurch niemals überladen aussehen. Nicht verwunderlich, dass Französ:innen auch ihr Beauty-Styling dezent und natürlich mögen. Sie lieben einen frischen Teint mit gesundem Glow und unkomplizierte Frisuren. Sie wissen dramatisches Augen-Make-up und roten Lippenstift gekonnt einzusetzen, aber sie tragen niemals beides gleichzeitig.
Ein ähnliches Prinzip verfolgen sie, auch wenn sie knappe Outfits stylen. Entweder das Dekolleté ist zu sehen oder die Beine, selten bis kaum beides. Bauchfreie Looks findet man auf den Straßen von Paris kaum.
Die French-Chic-Farbpalette
Zwar beglücken Französ:innen die Straßen und unsere Social-Feeds von Zeit zu Zeit mit bunten Outfits, aber in der Regel bleiben sie neutralen Tönen treu. Stücke in Navy-, Creme-, Schwarz-, Braun- und Grautönen bilden die Grundlage ihrer Garderobe. Muster und Trendfarben sind eher die Beilage, die nach Lust und Laune für einen coolen Eyecatcher genutzt wird. Warum sich diese Styling-Regel durchgesetzt hat? Sie sorgt für eine unendliche Vielfalt an möglichen Kombinationen und gleichzeitig dafür, dass jeder Look einzigartig wirkt.
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Das Prinzip der Capsule Wardrobe
Während Capsule Wardrobes in Europa und Amerika erst in den letzten Jahren populär geworden sind, richten Französ:innen sich schon seit Jahrzehnten danach. Sie verstehen es, eher wenige, aber sorgfältig ausgewählte Stücke als Basis auszusuchen, die sich gut kombinieren lassen. Sie besitzen wenig trendige Impulskäufe, sondern vor allem zeitlose Must-haves, wie eine weiße Bluse oder hochwertigen Strick. Jedes Teil im minimalistischen Kleiderschrank scheint einem roten Faden zu folgen. Ein entscheidendes Schlüssel-Element der Garderobe: Ein Signature-Duft, der das Outfit erst komplett macht.
Im Clip: Reduzierte Garderobe im Check
Capsule Wardrobe: Wie lebt es sich mit 30 Kleidungsstücken?
Das richtige Schuhwerk
Französische Fashionistas sind sehr eigen, wenn es um die Wahl ihrer Treter geht. Flache Schuhe wie Loafer, Ballerinas oder auch ein paar weiße Sneaker sind in jedem Schrank zu finden. Grundsätzlich ist auch gegen Absätze nichts einzuwenden, allerdings, nur wenn der Anlass es zulässt und selbst dann genügen drei bis vier Zentimeter hohe Heels.
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Vintage geht vor
Wir haben bereits erwähnt, dass man in Frankreich mit Bedacht shoppt. Klar gibt es auch hier Fast-Fashion-Läden, aber nachdem alle Teile im Kleiderschrank sorgfältig ausgewählt sind, lohnt es sich auf hochwertige Stücke zu sparen. Das muss auch nicht immer ein neues Designer-Stück sein, Retro-Klassiker aus vergangenen Kollektionen sind viel begehrter unter Französ:innen als neue Trend-Teile. Noch ein Bonus: Indem man Vintage shoppt, kann man sicherstellen, dass niemand das gleiche Outfit hat.
Lieber schick als sporty
Activewear gehört ins Gym und nicht ins Café. Als der Athleisure-Trend die ganze Welt erfasst hat, wurde Frankreich gerade mal gestreift. Biker-Shorts und Co. konnten hier nicht Fuß fassen. Das sportlichste Kleidungsstück, das im Streetstyle angekommen ist, sind Sneaker. Der restliche Look ist und bleibt lässig, dabei jedoch immer elegant.
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Die French-Shopping-Liste: Diese Teile gehören in jeden Pariser Kleiderschrank
Wer es versteht nach den Regeln des French Chic zu stylen, der wird bald ganz mühelos und ohne viel Zeit und Aufwand super schicke Outfits zusammenstellen. Allerdings braucht man dafür erst mal die nötigen Grundlagen aus Basics, Vintage-Fundstücken und Statement-Pieces. An dieser Auflistung kannst du dich orientieren, wenn du einen echten French-Chic-Kleiderschrank zusammenstellen willst. Du brauchst nicht alle der folgenden Teile. Pick dir die Stücke heraus, die du oft und gerne tragen willst.
- Trenchcoat: Ja, in Paris ist es regnerisch und auch an der Côte d’Azur wird es im Winter mal kalt. Ein klassischer Mantel - in den meisten Fällen ein Trenchcoat - gehört daher in jede französische Garderobe.
- Kniehohe Stiefel: Passend zum Mantel stylen Pariser:innen am liebsten klassische kniehohe Boots. Während der Rest der Welt aktuell Cowboy-Boots trägt, bleiben in Frankreich Reiterstiefel der Renner.
- Schicker Strick: Ein edler grauer Pullover oder ein kurzer Cardigan sehen immer classy aus. Während Blazer und Mäntel gerne oversized sein dürfen, bevorzugen Französ:innen bei Pullis eher eng anliegende Schnitte.
- Die Hose mit hoher Taille: Eine Jeans ohne Waschung, aber auch eine schicke Stoffhose ist ein Evergreen, der zu allem entweder up oder down gestylt werden kann. Mit Heels und Top lässt sich die High-Waist-Hose zum Dinner tragen, ins Büro kombinieren Französ:innen T-Shirt und Blazer dazu.
- Das Matrosen-Shirt: Das Streifen-Shirt, das Coco Chanel salonfähig und Jean Paul Gaultier zu seinem Markenzeichen gemacht hat, wird in Frankreich tatsächlich gerne getragen. Anders als das Barett, das eher ein klischeebehafteter Mythos ist.
- Röcke: Zum Buttondown, zum T-Shirt oder auch zum eben erwähnten Ringel-Top kombinieren Französ:innen am liebsten Midi-Röcke. Im Sommer darf es auch mal der Mini sein, allerdings ohne dabei zu viel Haut zu zeigen.
- Denim: Die Jeans ohne Löcher, ohne Waschung, ohne Schnickschnack hat einen festen Platz in der French-Chic-Garderobe. An ihrer Seite findet man meist eine Denim-Jacke in der gleichen Farbe. Der Double Denim Look ist eines der Outfits, das Französ:innen immer wieder modern neu interpretieren.
- Flache Schuhe: Neben Ballerinas gehören auch Sneaker, Loafer und Co. in die French Wardrobe und werden gerne zu Hosen und Röcken kombiniert. Sandalen tragen Französ:innen am Strand, aber selten in der City und High Heels immer dann, wenn sie dem Anlass entsprechen.
- Basic Baumwoll-Shirts: Investiere in gute Qualität und hol dir zwei bis drei klassische Baumwoll-Shirts in Weiß, Schwarz und Grau. Sie sind ebenso wandelbar wie die schon besprochene Jeans und können mal schick und mal lässig sein.
- Das Buttondown: An der klassischen Französ:in sieht es meist so aus, als hätte die das weiße oversized Hemd von ihrem letzten Lover geklaut. Wir shoppen es ihr nach und stylen es zur Jeans, zu Röcken, über T-Shirts und unter Pullis.
- Das Slip-Dress: Man braucht nicht viel, um ein Slip-Dress toll aussehen zu lassen. Deshalb passt es so gut in das French-Chic-Prinzip. Man kann es mit Accessoires pimpen oder mit Jacke und Schuhen entspannt aussehen lassen. Es ist unkompliziert und vielseitig und damit ein Must-have für Französ:innen.
- Blazer: Die meisten Französ:innen besitzen wohl mehr als einen Blazer, da er ständig zu allem kombiniert wird. Für den Anfang reicht uns einer. Am besten nur etwas oversized - niemals zu viel - und leicht tailliert.