Ursachen, Symptome & Behandlung der Hautkrankheit
Hautkrankheit Rosacea: Pflege und Ernährung - alles Wichtige über die Gesichtsrötung
- Aktualisiert: 25.07.2023
- 08:27 Uhr
- Johanna Holzer
Rote Flecken, sichtbare Äderchen und Pusteln im Gesicht: Wir sprechen von Rosacea, auch als Gesichtsrose, Kupferrose oder Kupferfinne bekannt. Vielen ist gar nicht bewusst, dass es sich bei den Rötungen, Knötchen und roten Äderchen im Gesicht um eine chronische Krankheit handelt. Wir haben für euch alle Fakten zu Rosacea zusammengestellt.
Das Wichtigste im Überblick
- Rosacea ist eine nicht ansteckende, chronisch-entzündliche Hauterkrankung des Gesichts.
- Betroffen sind die feinen Gefäße von Wangen, Nase, Stirn und Kinn, eine Form der Rosacea betrifft auch die Augen.
- Mit der richtigen Gesichtspflege können die Symptome gemildert werden.
- Rosacea wird innerlich und äußerlich mit Medikamenten behandelt.
- Mit einer Lasertherapie können die Symptome verringert werden.
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Rosacea: Wie zeigt sich die Hautkrankheit?
Rosacea oder Rosazea ist eine nicht ansteckende, chronisch-entzündliche Erkrankung der Haut von der etwa 2 bis 5 Prozent der Erwachsenen in Deutschland betroffen sind. Die Krankheit tritt meist ab dem 30. Lebensjahr auf und befällt vorwiegend Frauen. Bei Kindern und jüngeren Menschen ist die Krankheit eher selten. Im Krankheitsverlauf blüht die Gesichtsfarbe auf wie eine Rose – daher auch der Name (Gesichtsrose). Brennende, juckende oder stechende Haut, Knötchen und Eiterpickel treten auf und eine nicht zu unterschätzende psychische Belastung kann das Wohlbefinden und Selbstbewusstsein beeinträchtigen.
Rosacea: Das sind die Symptome
Rosacea wird zwar erst etwa ab dem 30. Lebensjahr akut, doch schon im Kindesalter zeigen sich die ersten Symptome wie stressbedingte Gesichtsrötung oder Schamröte. Niemand denkt in diesem Alter an Rosacea, erst mit fortschreitenden Symptomen wird die Diagnose gestellt. Das plötzliche Erröten, der "Flush", ist ein typisches Zeichen aller Rosacea-Stadien. Er konzentriert sich meist auf die Gesichtsmitte und zeigt sich auf Wangen, Nase, Stirn und Kinn. Die Augen sind nur bei einer selten auftretenden Form betroffen. Da sich Rosacea so offensichtlich im Gesicht ausbreitet, kann die Krankheit die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen. Je nach Ausprägung der Rosacea werden 3 Stadien unterschieden:
Rosacea im 1. Stadium
Als erste Anzeichen der Rosacea treten Hautrötungen und Reizungen an den Wangen und an der Nase auf, die jedoch wieder verschwinden. Sie haben verschiedene Auslöser, die als "Trigger" bezeichnet werden. Das können beispielsweise stark gewürztes Essen, Hitze oder Stress sein. Im weiteren Verlauf sind die Rötungen länger anhaltend und bleiben bestehen, außerdem werden erweiterte rote Äderchen im Gesicht sichtbar. Die Haut ist sehr empfindlich, brennt, juckt oder schuppt an den betroffenen Hautstellen. Das 1. Stadium der Rosacea wird auch als Couperose bezeichnet.
Rosacea im 2. Stadium
Im weiteren Verlauf bilden sich Hautentzündungen wie Pickel oder Eiterbläschen, die leicht mit einer Akne verwechselt werden können. Die kleinen, dicht zusammenstehenden entzündlich geröteten Papeln oder Pusteln sind symmetrisch angeordnet und treten zusätzlich zu den Rötungen auf. In seltenen Fällen können sie auch Brust, Hals, Dekolleté und Kopfhaut betreffen.
Rosacea im 3. Stadium
Dieses Stadium befällt vor allem Männer und zeigt sich in Wucherungen des Bindegewebes und der Talgdrüsen. Häufigstes Kennzeichen ist eine knotige Verdickung der Nase, im Volksmund auch als "Knollennase" bezeichnet, seltener sind Hautwucherungen an Ohr, Stirn, Kinn oder Augenlidern.
Rosacea: Das sind die Ursachen
Die Ursachen der Rosacea sind bis heute nicht eindeutig geklärt, vermutlich spielen aber die folgenden Faktoren eine Rolle:
- genetische Veranlagung
- gestörte Schutzfunktion der Haut
- Störungen des Immunsystems
- Durchblutungsstörungen der Haut
- Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Milben und Bakterien
Im Clip: Rosacea-Behandlung - das kann helfen!
Rosazea: Das hilft gegen die roten Flecken im Gesicht
Rosacea ist eine chronische Krankheit, bisher gibt es keinen Wirkstoff, der die Krankheit dauerhaft reduzieren oder heilen kann. Aber mit einer Dauertherapie und regelmäßigen Kontrollen bei der Hautärztin oder dem Hautarzt bekommt ihr Rosacea gut in den Griff. Die Therapie setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen, wo neben der äußeren und inneren Anwendung von Medikamenten, die Vermeidung der Trigger eine wichtige Rolle spielt. Als akute Notfallhilfe gegen einen Flush hilft ein kaltes Getränk oder das Lutschen eines Eiswürfels.
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Tipps zur Vermeidung der Trigger
Trigger vermeiden: Das ist ein erfolgversprechender Ansatz bei der Behandlung von Rosacea. Denn diese Faktoren sind Auslöser oder Verstärker der Symptome und je besser ihr sie kennt, desto leichter könnt ihr sie meiden. Zu den Triggern gehören meist scharf gewürzte Speisen, Alkohol, heiße Getränke, Kosmetik, Medikamente, extreme Kälte oder Hitze. Wir haben für euch ein paar Tipps, die die entzündlichen Schübe etwas mildern können.
Tipp #1: Ernährung bei Rosacea
Rosazea ist eine entzündliche Krankheit, deshalb kann eine antientzündliche Ernährung helfen, neue Schübe zu vermeiden. Dazu solltet ihr viel Obst und Gemüse und gesunde Pflanzenöle in euren Speiseplan einbauen, auf den Verzehr tierischer Produkte, Weizen, Kuhmilch und Zucker weitestgehend verzichten. Außerdem sollten gefäßerweiternde Getränke und Speisen wie Alkohol, scharfe Speisen und heiße Getränke gemieden werden. Das heißt natürlich nicht, dass ihr auf all das komplett verzichten müsst! Ernährt euch bewusst und ermittelt, wie eure Rosazea auf die verschiedenen Lebensmittel reagiert. So findet ihr eure persönlichen Dos and Don'ts.
Tipp #2: Stress verringern und starke Reize meiden
Stress verringern – das ist im Alltag gar nicht so einfach, denn äußere Stressfaktoren lassen sich nicht immer vermeiden, deshalb sind ausreichende Erholungsphasen wichtig, um das innere Gleichgewicht wieder herzustellen. Yoga, autogenes Training oder progressive Muskelentspannung sind praktische Möglichkeiten, um im Alltag körperlich und geistig herunterzukommen. Auch starke Reize wie Saunagänge oder anstrengender Sport können Rosazea-Schübe auslösen. Besser ist moderater Sport wie Radfahren, Spazierengehen oder entspanntes Walken. Wichtig ist, dass es stressfrei bleibt und der Sport nicht zum Wettkampf ausartet.
Tipp #3: Die richtige Auswahl Gesichtscremes bei Rosazea
Von Rosazea betroffene Hautstellen sind superempfindlich, aber mit der richtigen Hautpflege könnt ihr die Symptome mindern. Dazu solltet ihr nur milde, seifenfreie und pH-neutrale Waschlotionen und Syndets verwenden und auf Inhaltsstoffe wie Alkohol, Menthol, Hyaluronsäure und Kampfer verzichten. Lasst euch in einer Apotheke beraten und greift auf spezielle Apothekenprodukte zurück, die auf Rosacea-Haut ausgelegt sind. Die Rötungen im Gesicht lassen sich mit Camouflage-Make-up abdecken, besonders gut eignen sich Produkte mit grünen Farbpigmenten, die die Gesichtsrötungen optisch abschwächen.
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Tipp #4: Täglicher Sonnenschutz bei Rosacea
Nicht nur im Sommer ist Sonnenschutz wichtig, denn Sonneneinstrahlung spielt bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Krankheit eine wichtige Rolle. Ein individuell an eure Haut angepasster Sonnenschutz sollte zu eurer morgendlichen Beauty-Routine gehören! Zusätzlichen Schutz bieten Sonnenhüte oder Caps, intensive Sonnenbäder verlegt ihr lieber unter den Sonnenschirm.
Rosacea-Behandlung
Fakt ist, dass es bisher keinen Wirkstoff gibt, der Rosazea dauerhaft reduzieren oder heilen kann. Aber: Mit einem Mix aus Medikamenten zur äußerlichen und inneren Anwendung lässt sich Rosazea in vielen Fällen gut behandeln. Die Symptome werden deutlich gelindert, Papeln und Pusteln verheilen und die Krankheitsschübe treten seltener auf. Ziel der Behandlungen ist es, den CLEAR-Hautzustand zu erreichen, mit dem ihr praktisch symptomfrei seid. Verschiedene Wirkstoffe werden äußerlich als Creme, Gel oder Lotion aufgetragen oder in Form von Tabletten und Kapseln eingenommen. Eure Hautärztin oder euer Hautarzt wählt eine auf eure Symptome abgestimmte Therapie aus und passt sie regelmäßig dem aktuellen Hautzustand an. Kortisonhaltige Präparate eignen sich nicht für die Behandlung, sie können zu einer Verschlimmerung des Hautbefundes führen.
Couperose und Rosacea lasern
Rötungen, Knötchen, Schwellungen oder Äderchen lassen sich mit einer Lasertherapie verringern oder sogar vorübergehend entfernen. Während sich die erweiterten Äderchen, sprich eine Couperose, gut lasern lassen, zeigen sich bei der Entfernung von Rötungen nur mäßige Erfolge. Hautverdickungen können ebenfalls mit einer Laserbehandlung, aber auch mit einem operativen Eingriff entfernt werden.
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Fragen und Antworten
Rosazea ist eine Krankheit, die viele von uns beschäftigt und Fragen aufwirft. Wir haben für euch die wichtigsten Fragen und Antworten zu Rosazea zusammengestellt.