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"Ist das der mit dem Fisch-Film?"

"Ich würde mich wie eine Hure fühlen": Der bizarre Grund, wieso Steven Spielberg sein Idol Hitchcock nie treffen durfte

  • Veröffentlicht: 23.09.2024
  • 15:51 Uhr
  • Jannah Fischer
Steven Spielberg (links) wurde von seinem großen Idol Alfred Hitchcock mehrfach abgewiesen - aus bizarren Gründen.
Steven Spielberg (links) wurde von seinem großen Idol Alfred Hitchcock mehrfach abgewiesen - aus bizarren Gründen.© picture alliance / Geisler-Fotopress | Dave Bedrosian/Geisler-Fotopress; picture alliance / | -; stock.adobe-com

Es scheint, als hätte Alfred Hitchcock so gar keinen Bock auf Steven Spielberg! Ausgerechnet - denn für den "Weißen Hai"-Regisseur gibt es kein größeres Idol. Was hinter dem kuriosen und einseitigen Streit der Regie-Legenden steckt.

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Steven Spielbergs große Idole

Alfred Hitchcock ist nicht nur einer der einflussreichsten Regisseure aller Zeit, sondern auch das große Idol von Steven Spielberg  - seinerseits nicht weniger einflussreicher Regisseur.

Dass er sich mit Hits wie "Jurassic Park", "Indiana Jones", "Minority Report" oder "Schindlers Liste" nicht verstecken muss, beweisen seine 22-Oscar-Nominierungen (von denen er drei Trophäen gewann).

Doch wie jeder Mensch, hat auch Steven Spielberg Idole. Darunter "Lawrence von Arabien"-Regisseur David Lean, Stanley Kubrick und Alfred Hitchcock!

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Hitchcock beeinflusst Spielbergs filmisches Schaffen

Gerade Hitchcock hatte es Steven Spielberg angetan. Sein erster Film "Duell", in dem ein Auto scheinbar unvermittelt von einem Truck gejagt wird, ist sozusagen eine filmische Verbeugung vor seinem Idol.

Und auch in "Der weiße Hai" zog er Inspiration von Hitchcock, der als "Meister der Spannung" gilt. Denn wie sollte Spielberg einen Film über einen Hai machen, der ganz klar eine mechanisch angetriebene Puppe war? Er fand die Lösung im Hitchcock-Hit "Psycho", in der gerade die Anonymität des Killers ihn so gruselig macht. Also drehte Steven Spielberg kurzerhand einen Haifilm ohne Hai!

Alfred Hitchcock: "Ist das der mit dem Fisch-Film?"

Ob Alfred Hitchcock diese filmischen Liebesbriefe an ihn wahrnahm? Das ist nicht belegt. Was aber klar ist: Er hatte scheinbar kein Interesse an einem Treffen. Autor Stephen Schochet erzählt in "Tales Of Hollywood" eine interessante Story:

Hitchcock soll sich bei den Dreharbeiten von seinem letzten Film "Familiengrab" (1976) fürchterlich über einen ungebetenen jungen Mann aufgeregt haben, der am Set herumlungerte.

Dabei soll es sich um niemand anderen als Steven Spielberg gehandelt haben, der die Hoffnung hegte, endlich seinem großen Vorbild gegenüberzustehen.

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Auch "Familiengrab"-Schauspieler Bruce Dern will wissen, wie sehr Spielberg sich um ein Treffen bemüht habe. In seiner 2007 erschienenen Autobiografie "Things I've Said, but Probably Shouldn't Have" erzählt er, dass er versuchte, den Regie-Altmeister zu einem Treffen mit Steven zu überreden. Er schildert die Situation so:

"Ich sagte: 'Du bist sein Idol'. Er will nur fünf Minuten zu deinen Füßen sitzen und mit dir plaudern."
Doch Hitchcock soll zum finalen Schluss gekommen sein: "Ist das nicht der Typ, der den Fisch-Film gemacht hat? Ich könnte mich nie hinsetzen und mit ihm reden. Weil ich ihn ansehen und mich wie eine Hure fühlen würde."

Dern sei nach dieser Aussage fassungslos gewesen und fragte nach, wie er darauf käme. Und Hitchcock gestand: "Weil ich die Stimme des ‚Der weiße Hai'-Fahrgeschäfts in den Universal Studios bin. Sie haben mir dafür eine Million Dollar gezahlt. Und ich habe das Geld genommen und es gemacht. […] Ich kann mich nicht hinsetzen und mit dem Jungen reden, der den Fisch-Film gemacht hat. Ich könnte nicht einmal seine Hand berühren.‘“

Dem legendären Hitchcock war es also peinlich, sich wegen des Geldes auf einen eher nicht so noblen Job eingelassen zu haben. Wir wetten einfach mal, dass gerade diese Tatsache Steven Spielberg gefreut hätte - sein Idol ist ein Teil einer nach seinem Film modellierten Attraktion! Doch es kam nie zu einem Treffen, in dem die Situation hätte aufgelöst werden können.

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