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Zwischen Bühne und Privatleben

Carolin Kebekus über den Druck als Mutter: "Die Gesellschaft erwartet von uns Frauen, dass wir das alles aushalten"

  • Aktualisiert: 30.10.2024
  • 15:12 Uhr
  • teleschau
Carolin Kebekus spricht über die Belastungen für Frauen in der Gesellschaft.
Carolin Kebekus spricht über die Belastungen für Frauen in der Gesellschaft.© 2022 Getty Images/Joshua Sammer

Im Januar wurde bekannt, dass Komikerin Carolin Kebekus (44) ihr erstes Kind zur Welt gebracht hat. Die Rolle als werdende Mutter führte ihr allerhand vor Augen, wie sie jetzt im Interview verriet. "Ich habe keine Ahnung gehabt von dem Druck, der auf Frauen ausgeübt wird, wenn sie Mutter werden oder es vorhaben."

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Nachdem Kebekus im Herbst 2023 ihre Schwangerschaft verkündet hatte, bekam sie vor allem über die sozialen Medien viele Kommentare. Nicht alle waren positiv. "Ich nehme diese Kommentare nicht ernst, aber ich bin da schon unvorbereitet reingelaufen", gestand sie jetzt im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Alles, was man als Mutter macht, wird bewertet", erzählte so Kebekus weiter. "Ich merke immer mehr, was andere Frauen ausgehalten haben, ohne darüber zu reden."

Carolin Kebekus: Enormer Druck auf werdende Mütter

Kebekus deutete an, wie sehr sie der soziale Druck, der auf werdende Mütter ausgeübt werde, überrascht habe. Sie habe etliche "gut gemeinte Ratschläge" bekommen, von denen sie einige schockiert hätten. Man habe ihr sogar geraten, "doch lieber abzutreiben".

Durch das, was von außen auf sie eindrang, habe sie auch einen neuen Blick auf ihre eigene Mutter, eine Sozialpädagogin, gewonnen. "Jetzt wo ich weiß, dass man mit so einem Säugling froh ist, wenn man es schafft, sich eine Hose anzuziehen." Ihre Mutter machte das zweimal durch - Carolins Bruder Daniel kam vier Jahre nach ihr auf die Welt.

Die nun am eigenen Leib gespürte Thematik brachte Kebekus zum Grübeln und Erkennen: "Die tolle Fähigkeit von Frauen, alles aushalten zu können, könnte man auch mal durchbrechen. Aber die Gesellschaft erwartet von uns Frauen, dass wir das alles aushalten und Familien und die Gesellschaft zusammenhalten."

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Über den Vater des Babys gibt Carolin Kebekus keine Infos preis

Auch über die auch von der Gesellschaft vorgegebene "Alleinverantwortung der Mutter" müsse man nachdenken, so Kebekus im Interview weiter. "Man muss als Frau auch die Verantwortung abgeben können, wenn man sich die Care-Arbeit teilen will. Wie oft habe ich gehört: 'Mein Mann packt einfach die Wickeltasche immer falsch.' Dann macht er es halt falsch oder auf seine Weise, das muss man zulassen."

Allerdings sah Kebekus bei der Betreuungsaufteilung natürliche Grenzen: "Wenn man stillt, kann man sich mit seinem feministischen Idealen noch so auf den Kopf stellen, das Kind lässt sich dann nicht fifty-fifty händeln."

Deshalb war auch der Vater ihres Kindes nicht zu 100 Prozent im Einsatz, als sie im September nach ihrer kurzen Babypause im Münchner Circus Krone auftrat. Da erzählte sie ihrem Publikum, dass sie gerade im Backstage-Bereich noch ihr Kind gestillt habe. Nun, da sie auf der Bühne stehe, kümmere sich der Vater um das Baby.

Für ihre Privatspähre zog Carolin Kebekus auch schon vor Gericht

Es war das erste und bislang einzige Mal, dass Kebekus in der Öffentlichkeit irgendetwas zum Kindsvater äußerte. Sein Name oder sein Beruf wurden sind nie publik geworden. Kebekus, die aus Bergisch-Gladbach in Nordhein-Westfalen stammt, verriet auf der Bühne nur noch, dass der Mann an ihrer Seite aus dem Schwabenland komme. Auch der Name des Babys wird geheim gehalten.

Denn so lustig Kebekus in ihrem Berufsleben ist - das kann man auf Joyn bei zwei Staffeln von "Broken Comedy", einer Staffel "Wir gegen die!" (mit ihrem Bruder David) und bei "Quatsch Comedy Club - Die große Quatsch Winter Show" sehen -, wenn es um ihr Privatleben geht, versteht Carolin keinen Spaß. Sie hat in der Vergangenheit auch schon versucht, Presseberichte über Persönliches gerichtlich zu verhindern.

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