Mickey Rourke wuchs in einer von Gewalt geprägten Familie auf. Der Sportbegeisterte begann früh im "Boys Club Miami" zu boxen, zeigte großes Talent und war mehrere Jahre erfolgreicher Amateurboxer. Doch eine Verletzung zwang ihn zur Neu-Orientierung: Am renommierten New Yorker "Actor's Studio" lernte er ab 1975 das Method Acting, das ihn zu einem solch intensiven Schauspieler machte. Bereits 1978 wurde Rourke von Steven Spielberg entdeckt und bekam die Rolle in "1941 – Wo bitte geht's hier nach Hollywood". Es folgten Erfolgsproduktionen wie "Body Heat" (1981), "Rumble Fish" (1983), "Angel Heart" (1987) und natürlich "9 ½ Wochen" (1986) – Mickey Rourke galt als Ausnahmetalent und Sexsymbol.
Als "Wilde Orchidee" 1989 und "24 Stunden in seiner Gewalt" 1990 an den Kinokassen floppten, schmiss der erfolgsverwöhnte Mickey Rourke die Schauspielerei kurzerhand hin, um doch Profi-Boxer zu werden. Er bestritt nur acht Profikämpfe, ließ sich aber sein Gesicht zertrümmern, verprasste großzügig seine Millionen und stürzte in Drogenexzesse ab. In Hollywood bekam der gescheiterte Boxer neben abfälligen Blicken nur noch Nebenrollen und zweitklassige Angebote.
Ausgerechnet mit seiner durch das Boxen und den ausschweifenden Lebensstil heruntergekommenen Erscheinung schaffte Mickey Rourke Anfang der 2000er ein grandioses Comeback: Erst überzeugte er als Monster in "Sin City" 2005, dann legte er all die Erfahrungen aus seiner eigenen Geschichte in die Darstellung des abgewrackten Wrestlers Randy "The Ram" Robinson in "The Wrestler" – noch nie war Rourke so überzeugend gewesen. Er gewann den Golden Globe und bekam seine erste Oscar-Nominierung. Rourke war geläutert zurückgekehrt in die glamouröse Welt Hollywoods.