Calvin Cordozar Broadus Jr., der später unter dem Künstlernamen Snoop Dogg berühmt werden sollte, kam 1971 in Long Beach, Kalifornien (USA) auf die Welt. Broadus wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und geriet früh auf die schiefe Bahn. Er wurde Mitglied der Gang Rollin' 20s, die zur berüchtigten Crips-Gruppierung gehört. Kurz nach Beendigung der Highschool wurde Snoop Dogg zum ersten Mal wegen Kokainhandels verhaftet. Es folgten zahlreiche weitere Auseinandersetzungen mit dem Gesetz sowie mehrere kürzere Gefängnisaufenthalte.
Snoop Doggy Dogg, Nate Dogg und Warren G sind 213
Bevor Calvin Broadus vom weltbekannten Produzenten Dr. Dre entdeckt wurde, arbeitete er unter dem Pseudonym Snoop Doggy Dogg bereits mit dessen mittlerweile verstorbenem Cousin Nate Dogg sowie Dres Halbbruder Warren G zusammen. Deren gemeinsame Rapcrew 213 leitete sich namentlich von der Telefonvorwahl von Long Beach ab. Warren G soll eine Party seines Halbbruders zum Anlass genommen haben, Snoop Doggs Demotape auf dem Schreibtisch von Dr. Dre zu platzieren. Dre hatte zu dieser Zeit mit der Gruppe N.W.A. ("Straight Outta Compton") bereits Weltruhm erlangt. Nachdem der Gangsta-Rap-Produzent und Rapper Snoops Demo gehört hatte, nahm er das Talent aus Long Beach direkt bei Death Row Records unter Vertrag.
Dr. Dre, "The Chronic" und Begegnungen mit 2pac
1992 war Snoop Dogg mehrfach auf Dr. Dres Album "The Chronic" zu hören, welches von Genrekennern gerade wegen Songs wie "Nuthin' But A 'G' Thang" und "Fuck Wit Dre Day" als der wohl einflussreichste G-Funk-Longplayer überhaupt gehandelt wird. Im darauffolgenden Jahr 1993 veröffentlichte Snoop Dogg sein Debütalbum "Doggystyle", welches ebenfalls zu den Westcoast-Rap-Klassikern der 1990er-Jahre zählt. Die Platte verkaufte sich allein in den USA vier Millionen Mal und besiegelte den Durchbruch des Künstlers mit der sanften Stimme trotz harter Texte. In dieser Zeit freundete dieser sich mit Tupac "2pac" Shakur an. Da beide Künstler mit Death Row Records dem gleichen Label unterstanden, lag auch eine musikalische Kollaboration auf der Hand. Mit "2 of Amerikaz Most Wanted" frönten beide nicht nur ihrem Gangsta-Image, sondern thematisierten die stetigen Probleme mit dem Gesetz, die beide Künstler hatten.
Der Scheideweg von Dr. Dre, No Limits Records und Master P
1998 war ein Jahr des Umbruchs für Snoop Dogg. Er verließ Death Row Records – auch, weil Dr. Dre sein eigenes Label Aftermath Entertainment gründete – und strich das "Doggy" komplett aus seinem Künstlernamen. Daraufhin heuerte Snoop Dogg bei Master P und dessen Label No Limit Records in New Orleans an. Unter besagter Plattenfirma veröffentlichte der Rapper mit dem sanften Flow drei Alben, unter anderem den heutigen Klassiker "Da Game Is to Be Sold, Not to Be Told".
Reunion mit Dr. Dre, "2001", "Still D.R.E." und "Next Episode"
Auch in Dr. Dres Leben hatte sich mittlerweile viel verändert, war Snoops Ex-Mentor doch mittlerweile zum wohl einflussreichsten Westcoast-Hiphop-Produzenten gereift, hatte ein eigenes Label gegründet und den Weltstar Eminem entdeckt. Als Dre die Produktion seines zweiten Longplayers "2001" begann, durfte trotz der damaligen Präsenz Eminems auch Snoop Dogg nicht fehlen. Die Single-Auskopplungen mit Snoop Dogg, "Still D.R.E." und "Next Episode", wurden Welthits – und sind es bis heute. Die meisten vertretenen Artists des Albums, darunter Eminem, Xzibit, Mc Ren, Kurupt und Nate Dogg, waren bereits Westcoast-Legenden oder wurden es spätestens mit besagtem Release. Insgesamt erhielt das Album 21 Platin- und 7 Goldene Schallplatten und gilt unter Kritikern als eines der besten Hiphop-Alben aller Zeiten. Da sowohl Eminem mit seinem Jahrhundertalbum "Marshall Mathers LP" als auch Dr. Dre mit "2001" und Snoop Dogg mit "The Last Meal", also alle drei Künstler aktuelle Releases in den Regalen stehen hatten, entschlossen sich die Musiker, zusammen mit Ice Cube auf eine gemeinsame Tour zu gehen. Auf der berüchtigten "The Up in Smoke Tour" fungierte das Quartett quasi als erste Hiphop-Supergroup. Sie tourte durch die Vereinigten Staaten sowie Teile Kanadas und machte mit provokativen Auftritten und exzessivem Marihuana-Konsum auf- und abseits der Bühne von sich reden.
The Neptunes, Pharrell Williams, B-Real, Nas und Snoop Lion
In den Folgejahren machte Snoog Dogg vor allem mit interessanten Kollaborationen auf sich aufmerksam. Darunter waren die von den Neptunes produzierte Single-Auskopplung "Beautiful", "Drop It Like It's Hot" mit Pharrell Williams, "Vato" mit B-Real (Cypress Hill) oder "Play On Player" mit Nas. Besondere Beachtung fand auch Broadus' Ausflug ins Reggae-Genre. Unter dem Pseudonym Snoop Lion nahm der Kalifornier 2013 das Reggae-Album "Reincarnated" auf, auf welchem der Kalifornier deutlich freundlichere Töne anschlug und damit sein übliches Gangstarap-Image konterkarierte.
Schauspieler, Videospiel-Charakter, WWE Hall of Fame und Hollywood Walk of Fame
Durch seinen erlangten Kultstatus konnte Snoop Dogg eine Vielzahl medialer Auftritte für sich verbuchen. Filmische Darbietungen bot er beispielsweise mit Nebenrollen in "Half Baked", "Training Day", "Starsky & Hutch" oder "Soul Plane", aber auch einigen Hauptrollen (etwa in "Baby Boy" und "Bones"), auch wenn ein Großteil dieser Filme eher dem B-Movie-Genre zuzuordnen ist. Mehrere Auftritte hatte Broadus zudem innerhalb der WWE (World Wrestling Entertainment) als Kommentator und Master of Ceremonies, weshalb ihm 2016 gar die Ehre gebührte, in die WWE Hall of Fame aufgenommen zu werden. Mit "Way of the Dogg" hat das Multitalent über dies ein eigenes Videospiel. Zudem darf er seit 2018 einen Stern am Hollywood Walk of Fame sein Eigen nennen.