Mystery
Irrlichter: Das steckt hinter den mysteriösen Lichterscheinungen?
- Veröffentlicht: 12.06.2024
- 11:59 Uhr
- Carina Neumann-Mahlkau
Angeblich tauchen Irrlichter als bläuliche Flammen des Nachts in Mooren und sogar auf Friedhöfen auf. Seit Jahrhunderten ranken sich wilde Mythen und Erklärungsversuche um die mysteriösen Lichterscheinungen. Aber was steckt wirklich dahinter und was sagt die Wissenschaft dazu?
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Das Wichtigste in Kürze
Irrlichter sind flackernde Lichterscheinungen, die seit Jahrhunderten weltweit beobachtet werden.
Vor allem im Moor und in dunklen Wäldern, aber auch auf Friedhöfen irren die kleinen Lichter laut Berichten umher.
In der Mythologie sorgen Irrlichter für schaurige Grusel-Geschichten. Aber gibt es auch eine wissenschaftliche Erklärung für die seltsamen Erscheinungen. Unten erfährst du mehr.
Was sind Irrlichter und wie sehen sie aus?
🔥 Irrlichter werden meist als kleine, flackernde, bläuliche Flämmchen beschrieben.
🌌 Sie werden in der Dämmerung und in der Dunkelheit beobachtet.
⏱️ Die Flammen tauchen plötzlich in Bodennähe auf und leuchten nur für wenige Sekunden.
🤏🏼 Den Beschreibungen nach sind sie etwa zwischen einem und zehn Zentimeter groß.
📝 Es gibt Berichte von einzelnen und auch mehreren Irrlichtern gleichzeitig.
✨ Der Name "Irrlichter" stammt vermutlich daher, dass die Flämmchen scheinbar umherirren: Sie gehen an einer Stelle aus und an einer anderen wieder an.
👻 Oder aber das altdeutsche Wort "Irrwisch" für "Naturgeist" steckt dahinter. In der Folklore gelten die Lichter auch als "umherirrende Seelen".
Irrlichter-Sichtungen im Moor und auf Friedhöfen
In den vergangenen Jahrhunderten gab es weltweit Berichte über die mystischen Lichterscheinungen. Die meisten davon stammen aus Moor- und Sumpf-Landschaften. Auch in besonders dunklen, dichten Wäldern irren die Lichter umher. Seltener gibt es auch Beobachtungen auf Friedhöfen. Die Berichte sind vermutlich so alt wie die Menschheit selbst und werden weltweit relativ ähnlich beschrieben. Dass die Lichter ausgerechnet an diesen dunklen Orten erscheinen, macht sie besonders mystisch - und auch ziemlich gruselig. Denn: Viele Schauergeschichten spielen sich genau dort ab. So überrascht es nicht, dass Irrlichter in der Mythologie eine große Rolle spielen.
Irrlichter in der Mythologie
Irrlichter beflügeln seit Jahrhunderten die Phantasie der Menschen. Rund um den Globus gibt es über sie viele Sagen und Märchen.
In Japan etwa heißen die Lichter "hitodama". Sie gelten im Volksmund als umherirrende Seelen kürzlich Verstorbener, die zu Scherzen aufgelegt sind.
In Schottland glauben die Menschen, dass der Teufel höchstpersönlich hinter den Irrlichtern steckt - und sie damit in den Tod lockt.
Über deutsche Moore gibt es düstere Geschichten, in denen die Irrlichter als verlorene Seelen umherschwirren, um Menschen in die Irre zu führen.
Im Mittelalter hielt man die Lichter für die Geister ungeborener und nicht getaufter Kinder.
Oft werden Irrlichter auch für Naturgeister gehalten, die Menschen ins "ewige" Moor locken wollen.
Im Moor versinken? Ein Mythos
Funfact: Im Moor zu versinken ist physikalisch nahezu unmöglich, da die Dichte des Moors größer ist als die eines menschlichen Körpers. Erst durch panisches Strampeln kann man sich ins Moor "hineinwühlen". Dass das Moor einen nach unten zieht, ist also falsch.
Im Clip: Wieso finden wir das Moor so gruselig?
Gibt es Irrlichter wirklich? Das sagt die Wissenschaft
🔎 Die Existenz von Irrlichtern wurde immer wieder wissenschaftlich untersucht.
👀 Denn einerseits gibt es viele Berichte von Augenzeug:innen, andererseits sind Leuchterscheinungen in der Natur nichts Ungewöhnliches.
🌌 Viele Lebewesen sind zur Biolumineszenz fähig, können also durch biochemische Prozesse leuchten.
✨ Demnach könnten Irrlichter mit Glühwürmchen oder mit Fuchsfeuer verwechselt werden.
🍄 Fuchsfeuer nennt man die Fähigkeit von Pilzen, durch Biolumineszenz zu leuchten.
🔥 Auch natürliche Sumpf- und Faulgase könnten dahinter stecken. Verfaulen organische Reste, können sie sich beim Kontakt mit Sauerstoff spontan selbst entzünden.
🔵 Entzündet sich Gas, ist die Flamme meistens blau. Die Faulgas-Theorie würde die Farbe der Irrlichter erklären - und auch, warum sie oft in Mooren und auf Friedhöfen gesichtet werden.