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Erforschung des Universums

HighTech im All: Sind Roboter die besseren Astronauten?

  • Aktualisiert: 20.02.2024
  • 08:32 Uhr
  • Peter Michael Schneider
Viel Raumfahrtfans werden es bedauern, wenn nicht menschliche Helden den Weltraum erobern. Doch Roboter sind für viele Einstätze in der tödlichen Umgebung des Deep Space besser geeignet.
Viel Raumfahrtfans werden es bedauern, wenn nicht menschliche Helden den Weltraum erobern. Doch Roboter sind für viele Einstätze in der tödlichen Umgebung des Deep Space besser geeignet.© Nasa

Astronaut:innen haben es nur bis zum Mond geschafft, während Raumsonden schon im interstellaren Raum angekommen sind. Können Roboter den Weltraum besser erforschen als Menschen? Warum künstliche Intelligenz das Universum erobern könnte.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Wissenschaftler:innen sind der Meinung, dass Roboter in Zukunft den Weltraum besser als Menschen erforschen können.

  • Ihr Argument: Roboter sind preiswertere, robustere und effektivere Forscher im Weltall.

  • Während die Apollo-Astronaut:innen mit viel Aufwand nicht weiterkamen als bis zum Mond, fliegen bereits fünf Raumsonden hinter der Umlaufbahn des letzten Planeten Neptun im interstellaren Raum.

Dieser Roboter soll auf Eismonden zum Einsatz kommen

Eismond-Roboter soll nach Außerirdischen suchen

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Diese erstaunlichen Fähigkeiten haben Roboter (auf Beinen) jetzt schon

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Die menschen- und hundeähnlichen Roboter der US-amerikanischen Firma Boston Dynamics können schon heute springen, rennen, dabei Werkzeug transportieren sowie bedienen. Doch Roboter müssen nicht menschenähnlich sein, sondern uns definitionsgemäß lediglich mechanische Aufgaben abnehmen. Im Grunde ist auch dein Toaster ein Roboter.

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In Zukunft werden daher nicht Star-Trek-Androiden á la Data den Weltraum erobern. Arme, Beine und Kopf mögen auf der Erde nützlich sein. Um einen Eismond zu erforschen, sind dagegen spezialisierte Maschinen sinnvoll. Ausgestattet mit einer Vielzahl von Sensoren und Werkzeugen, gesteuert von einer künstlichen, selbstlernenden Intelligenz.

Solche Roboter sollen dort unabhängig von menschlicher Programmierung selbstständig entscheiden, ob ein Landeplatz geeignet ist, interessante Forschungsobjekte finden und erkennen, ob ein Planet lebensfreundlich ist.

Wie Roboter eines Tages über Eismonde schlängeln

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Dieser Roboter kann sogar seine Gestalt ändern

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Darum sind Roboter die besseren Astronaut:innen

🦴 Roboter schrumpfen nicht: Menschen verlieren in der Schwerelosigkeit bis zu zwei Prozent ihrer Knochenmasse. Trainieren sie nicht dagegen an, bauen Astronauten bei Langzeitmissionen sogar die Hälfte ihrer Muskeln ab.

🍴 Roboter essen und trinken nicht: Auf einer dreijährigen Mars-Mission benötigt jeder Mensch etwa 30 Kilogramm Ausrüstung am Tag, darunter etwa vier Liter Wasser zum Trinken und Waschen, 600 Gramm Nahrungsmittel und 800 Gramm Sauerstoff zum Atmen.

🚽 Roboter gehen nicht auf Toilette: Für Astronaut:innen sind Weltraum-Toiletten ein Horror. Ständig laufen sie Gefahr, dass bei einem misslungenen Toilettengang alte Bekannte durchs Raumschiff fliegen. Urin und Exkremente müssen zudem anschließend aufwendig aufbereitet werden.

😴 Roboter schlafen nicht: Astronaut:innen sind nur einen Teil des Tages einsatzbereit und müssen sich in Schichten abwechseln, um nicht zu ermüden.

🤬 Roboter streiten nicht: Zwar suchen NASA und ESA Astronaut:innen streng aus. Aber bei einer Mars-Missions-Simulation auf der Erde kam es nach einigen Monaten zu Streit und Eifersucht - und sogar zu einem unerwünschten Kussversuch.

🤒 Roboter erkranken nicht: ISS-Astronaut:innen schlucken während ihrer 180-Tage-Einsätze durchschnittlich vier Mal pro Woche ein Medikament. Bei ernsteren Erkrankungen würden sie auf die Erde geflogen - was bei einer Marsmission aber unmöglich wäre.

⚰️ Roboter sterben nicht: Missionen, die länger dauern als ein Menschenleben, bräuchten Astronaut:innen gar nicht erst antreten. Roboter gehen dagegen einfach auf Standby.

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In der Bildergalerie: Hier waren Roboter im Weltall schon im Einsatz

Rekorde im Sonnensystem: Roboter waren immer die Ersten

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Der Mars-Helikopter Ingenuity hob als erstes Fluggerät 2021 von einem fremden Planeten ab. Solche Robo-Helis könnten künftig Himmelskörper mit Atmosphäre erforschen.
© NASA/JPL-Caltech/ASU/MSSS

Der Mars-Helikopter Ingenuity hob als erstes Fluggerät 2021 von einem fremden Planeten ab. Solche Robo-Helis könnten künftig Himmelskörper mit Atmosphäre erforschen.

Als erster Roboter erreichte die Voyager 1-Sonde 2012 den interstellaren Raum. In 40.000 Jahren wird die Sonde am Stern Gliese 445 vorbeifliegen.
© NASA

Als erster Roboter erreichte die Voyager 1-Sonde 2012 den interstellaren Raum. In 40.000 Jahren wird die Sonde am Stern Gliese 445 vorbeifliegen.

Als erster fahrender Roboter rollt Sojourner 1992 von seiner Lande-Plattform auf die Marsoberfläche.
© NASA

Als erster fahrender Roboter rollt Sojourner 1992 von seiner Lande-Plattform auf die Marsoberfläche.

1962 fliegt die Venus-Sonde Mariner 2 als erster Roboter an einem Planeten vorbei.
© NASA

1962 fliegt die Venus-Sonde Mariner 2 als erster Roboter an einem Planeten vorbei.

Nach der Landung 1975 fotografierte die sowjetische Sonde Venera 9 Steine auf der heißen Venusoberfläche - das erste Bild einer anderen Planeten-Oberfläche.
© NASA

Nach der Landung 1975 fotografierte die sowjetische Sonde Venera 9 Steine auf der heißen Venusoberfläche - das erste Bild einer anderen Planeten-Oberfläche.

Die sowjetische Lande-Sonde Luna 9 sendet im Februar 1966 das erste Bild der Mondoberfläche.
© National Space Science Data Center

Die sowjetische Lande-Sonde Luna 9 sendet im Februar 1966 das erste Bild der Mondoberfläche.

1957 der erste Roboter im All: der nur 84 Kilogramm schwere, sowjetische Satellit Sputnik.
© picture-alliance / dpa

1957 der erste Roboter im All: der nur 84 Kilogramm schwere, sowjetische Satellit Sputnik.

Roboter sind preiswerter

NASA-Astronaut Woody Hoburg arbeitet 2023 außenbords der ISS.
NASA-Astronaut Woody Hoburg arbeitet 2023 außenbords der ISS.© Nasa

Die Kosten von Bau und Betrieb der bemannten und ständig reparaturbedürftigen Internationale Raumstation liegen seit 2000 bei weit über 100 Milliarden Euro.

Eine bemannte Mission zum Mars würde laut einer NASA-Schätzung sogar voraussichtlich mehrere hundert Milliarden Euro kosten. Die elfjährige Mission des Mars-Rovers Perseverance kostet umgerechnet nur knapp drei Milliarden Euro.

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Wie könnte Robonauten Menschen helfen könnten

Robonaut Valkyrie R5: Der 1,87 Meter große Roboter wiegt 150 Kilo und ist an 44 Stellen beweglich. Sein Vorgänger R2 reiste 2012 sogar auf die ISS.
Robonaut Valkyrie R5: Der 1,87 Meter große Roboter wiegt 150 Kilo und ist an 44 Stellen beweglich. Sein Vorgänger R2 reiste 2012 sogar auf die ISS.© Nasa

Die NASA hat bereits eine Reihe von menschähnliche Roboter entwickelt. Solche "Robonauten" sollen echten Astronaut:innen zunächst nur als Co-Bots bei einfachen Arbeiten helfen. Denn an Bord der Internationalen Raumstation gibt es viele Aufgabe, für die Astronaut:innen eigentlich zu wertvoll sind: Schrauben anziehen, einen Schalter umlegen, Messdaten ablesen, Gegenstände von A nach B bringen. Mithilfe robotischer Assistenten ließe sich die Zahl der teuren Astronauten deutlich verringern.

Eine andere Idee der NASA ist es, Roboter Grobarbeiten erledigen zu lassen, bevor Astronaut:innen eintreffen. So sollen Roboter vor der Landung auf dem Mars aus dessen Atmosphäre Treibstoff gewinnen (Methan und Sauerstoff) und Unterkünfte per 3D-Druck bauen.

Ersetzen Roboter bald den Menschen?

In der näheren Zukunft werden auf jeden Fall weiterhin Astronaut:innen ins All fliegen. Allein die NASA gibt jedes Jahr umgerechnet mehr als acht Milliarden Euro für die bemannte Raumfahrt aus - das nächste Ziel ist die erneute Landung auf dem Mond. Es ist aber unwahrscheinlich, dass Menschen weiter als bis zum Mars reisen werden, da der Aufwand  immer größer wird, sie am Leben zu erhalten.

Häufige gestellte Fragen zu Roboter als Astronauten

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