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Die Sendung am 2. März 2022

"Zervakis & Opdenhövel. Live": Ausschluss Russlands – So bremst der Krieg den russischen Sport aus

  • Veröffentlicht: 12.04.2022
  • 14:52 Uhr
  • bs/sbc
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© picture alliance / sampics

Im Krieg wird selbst der Sport zum Politikum: Die harten Sanktionen gegen Russland treffen nicht nur den Handel und die Finanzwelt, sondern auch viele Athlet:innen ganz direkt. Das ProSieben-Journal fragt nach: Kann dieses Spiel über Bande tatsächlich den russischen Präsidenten Putin beeinflussen?

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  • Jeden Mittwoch: "Zervakis & Opdenhövel. Live." ist das neue Journal auf ProSieben.
  • Moderiert wird das Format von Linda Zervakis und Matthias Opdenhövel.
  • Zugeschaltet ins #ZOL-Studio: Philipp Köster, Chefredakteur von "11 Freunde".

Die Welt zeigt Russland die rote Karte: Kurz nach dem Ende der Olympischen Winterspiele werden jede Menge russische Sportler:innen kalt gestellt. Der Rodel-Weltverband FIL beispielsweise schließt Athlet:innen aus Russland vorerst von allen internationalen Wettbewerben aus, der Volleyball-Weltverband hat Russland die diesjährige Weltmeisterschaft der Männer entzogen. Die Eishockey-WM im Mai muss ohne russische Beteiligung auskommen und auch die Equipe aus Russland kann erst einmal ihre Pferde wieder absatteln.

Auch wenn das natürlich für jeden betroffenen Sportler und betroffene jede Sportlerin eine mittlere Katastrophe ist: Angesichts der vielen  Sanktionen der westlichen Welt im Bereich von Wirtschaft und Finanzwelt erscheinen solche Schritte zunächst wie Kleinigkeiten. Wieso sollte sich ein Präsident, der gerade einen Angriffskrieg führt, wirklich davon beeindrucken lassen, dass der Taekwando-Weltverband ihm den schwarzen Ehrengürtel wieder entzogen hat?

"Zervakis & Opdenhövel. Live.": Auch der Fußball bezieht Stellung gegen Russland

Schmerzhafter sind da schon die Sanktionen im Bereich der Welt des Fußballs: Sankt Petersburg ist nicht mehr Austragungsort des diesjährigen Champions League-Finalspiels. Bei der Europa League wurden alle russischen Teams von weiteren Spielen ausgeschlossen. An der Fußball-Weltmeisterschaft im November 2022 wird die russische Nationalelf nicht teilnehmen. Und: Die UEFA beendet – ebenso wie der FC Schalke 04 – die Partnerschaft mit dem russischen Großsponsor Gazprom.

Fußball ist mehr als "nur" Sport – es ist ein Millionengeschäft, auch in Russland. Der Oligarch Roman Abramovich beispielsweise hatte sich 2003 für rund 140 Millionen Pfund den britischen Fußballverein FC Chelsea gekauft. Jetzt hat der Russe bekanntgegeben, den Premier League-Club verkaufen zu wollen. Mit dem Geld wolle er eine Stiftung gründen zugunsten der Opfer des Krieges in der Ukraine. Das könnte Putin tatsächlich ärgern.

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Eine klare Haltung im Fußball ist ein wichtiges Zeichen 

Sportjournalist Philipp Köster, Chefredakteur des Branchenmagazins "11 Freunde", zeigt sich bei #ZOL erfreut von der Entschlussfreudigkeit gerade der Fußball-Funktionäre: "Ich hätte eigentlich erwartet, dass der Sport hasenfüßiger reagiert, insbesondere der Fußball." Schließlich habe sich die Branche – auch hier wieder besonders der Fußball – bislang von russischen Unternehmen "prächtig finanzieren lassen". Doch nun habe selbst der Sport verstanden, dass es eine Art "moralisches Geländer" geben müsse, um glaubwürdig zu bleiben für die Fans.

Dass sich nun auch Fußball-Stars wie Robert Lewandowski offen äußern und gegen Russland Stellung beziehen, hält Philipp Köster für ein wichtiges Zeichen. "Ich hätte mir von mancher deutschen Mannschaft auch diese Courage gewünscht." Es sei enorm wichtig, dass es eine kritische Öffentlichkeit gibt, die sagt: "So nicht, Herr Putin!".

Olympisches Komitee revidiert seine Entscheidung

Nach neuesten Meldungen vom 3. März hat sich auch das IPC gegen die Teilnahme von Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus ausgesprochen. Die ursprüngliche Entscheidung, russische Sportler:innen neutral und unter paralympischer Flagge starten zu lassen, begründete das Komitee wie folgt: "Paralympische Athleten sind nicht die Aggressoren." 

Nach massiver Kritik und einer Vielzahl von Teilnahmeverweigerungen der Mitglieder internationaler Sportverbände revidierte das IPC nun seine Entscheidung und schließt die russischen Sportler:innen vom Wettkampf aus."Nach einer eigens einberufenen Sitzung hat der IPC-Vorstand beschlossen, den Athleten die Teilnahme an den Paralympischen Winterspielen 2022 in Peking zu verweigern", teilte das IPC in einer Erklärung mit.

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Den Menschen in der Ukraine helfen  – so geht's

Sanktionen aussprechen können nur die großen Player dieser Welt. Wenn Sie Menschen in der Ukraine ganz direkt helfen und damit ein Zeichen gegen den russischen Angriffskrieg setzen wollen: Hier erfahren Sie, wie Sie Betroffenen in der Ukraine am besten helfen können.

Welche Themen werden Linda und Matthias in der nächsten Folge am 9. März aufgreifen? Das siehst du am kommenden Mittwoch bei "Zervakis & Opdenhövel. Live." um 21:25 Uhr auf ProSieben und auf Joyn.

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