Er starb im Alter von 78 Jahren
Helmut Berger ist tot: SO hat sich der Schauspieler über die Jahre verändert
- Aktualisiert: 06.06.2023
- 11:24 Uhr
- Laura Weismantel
Das Wichtigste in Kürze
Helmut Berger ist im Alter von 78 Jahren gestorben.
Der österreichische Schauspieler wirkte in zahlreichen Produktionen wie "Die Rivalin" und "Der Garten der Finzi Contini" mit. Gleichzeitig sorgte er mit seinem ausschweifenden Lebensstil für Aufsehen.
Trauer um Helmut Berger. Der österreichische Schauspieler ist im Alter von 78 Jahren verstorben. Er spielte in zahlreichen Filmen mit, sorgte aber ebenso mit seinem ausschweifenden Lebensstil und zahlreichen Alkohol- und Drogeneskapaden für Aufsehen.
Abschied von Filmschauspieler Helmut Berger
Helmut Bergers Karriere begann Mitte der 1960er-Jahre. Seine erste Hauptrolle - er verkörperte Martin von Essenbeck in Viscontis "Die Verdammten" (1969) - erhielt er Ende des Jahrzehnts. Nur wenige Jahre später spielte er in "Die Rivalin" (1973) an der Seite von Hollywood-Star Elizabeth Taylor und Henry Fonda.
Nun ist Helmut Berger, der nicht nur für seine zahlreichen Filmrollen sondern insbesondere auch für seinen extremen Lebensstil bekannt war, im Alter von 78 Jahren in einer Seniorenresidenz in Salzburg gestorben. In seinen letzten Stunden habe der Schauspieler, der zahlreiche Alkohol- und Drogen-Eskapaden, Affären mit Männern und Frauen hatte, gleichzeitig aber auch mit Depressionen und öffentlichen Abstürzen zu kämpfen hatte, friedlich gewirkt. Sein Manager, Helmut Werner, betonte gegenüber der "Bild":
Ich habe mich am Vormittag noch von ihm verabschiedet. Er hat sehr selig ausgesehen.
Helmut Werner/ "Bild"
Der Wandel des Helmut Berger: So hat er sich im Laufe der Zeit verändert
Insbesondere zu Beginn seiner Karriere galt Helmut Berger als "Schönling", wurde schnell als "schönster Mann der Welt" betitelt. Sein Aussehen brachte den Schauspieler sogar in den italienischen Playboy. Dennoch ist es eher sein einmaliger und exzentrischer Lebensstil, an die sich die meisten erinnern werden. Bereits 1976 hatte Berger seine erste Tiefe Krise, ausgelöst durch den Tod seines 38 Jahre älteren Lebensgefährten Visconti. Was folgten waren dramatische Alkohol- und Drogenexzesse, später sogar ein Suizidversuch.
Apropos Playboy: Auch diese deutsche Stars waren bereits auf dem Playboy zu sehen!
Nur wenige Rollen folgten in den kommenden Jahren, Schlagzeilen gab es hauptsächlich negative. Wie sehr seine Eskapaden sein Leben beeinflusst haben, war auch dem Schauspieler selbst klar. 2018 gab Berger im Interview mit der "Bild" rückblickend zu, der Alkohol habe ihm im Leben viel versaut. Als Exzentriker und "Enfant terrible", also einem "schrecklichen Kind", wie er im Laufe der Jahre öfters bezeichnet wurde, stellte er sich immer wieder auch über diverse Dinge. So hatte er auch für Hollywood nur Verachtung übrig. Zwar spielte er Ende der 1980er Jahre eine Nebenrolle im dritten Teil von "Der Pate", dennoch fand Berger keine guten Worte über die Schauspielszene in Los Angeles.
Ich hasse Hollywood, alles dort, die Plastikwelt, das ganze System. Ich bin Europäer.
, Helmut Berger/"Süddeutsche Zeitung"
Die Jahre veränderten Helmut Berger vom schönen, gefeierten jungen Mann zum abgestürzten Filmstar, der seinen Tiefpunkt 2013 mit seiner Teilnahme an der Dschungelshow "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" hatte. Aufgedunsen saß Berger im Camp zwischen Trash-Stars und gefallenen Promis, wirkte verwirrt und deplatziert. Nach nur zwei Tagen verließ er das Camp, gesundheitliche Probleme machten ihm zusehends zu schaffen.
Ein weiterer letzter großer Skandal: 2015 wird Berger im Dokumentarfilm "Helmut Berger, Actor" bei der Selbstbefriedigung gezeigt. Ein folgendes Gerichtsverfahren hatte er verloren - Grund war laut Gericht die von ihm unterzeichnete Einverständniserklärung für den Film.
Im gleichen Zeitraum machte Berger jedoch auch einen optischen Wandel durch, fand zurück zur "alten Form". Berger nahm ab, ergatterte wieder eine Filmrolle als französischer Modeschöpfer Yves Saint Laurent. Doch sein extremer Lebensstil kostete in letztlich zu viel Kraft: Einen erneuten Durchbruch konnte er nicht mehr feiern. Seine Freuden, Alkohol und Zigaretten, ließ sich der Schauspieler bis zuletzt nicht nehmen. Gegenüber der "Bild" betonte er 2019:
Warum auch nicht? Meine Freunde sterben gerade wie die Fliegen. Ich fühle mich fast schuldig, dass ich noch da bin. Ich habe drei Leben gelebt in vier Sprachen und nichts ausgelassen. Deshalb habe ich auch vor dem Tod keine Angst
Helmut Berger/"Bild"
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