Scarlett Johansson: Herkunft und Biografie
Schon im Alter von drei Jahren lässt sich die am 22. November 1984 in New York City geborene Scarlett Johansson vom Kino faszinieren und will Schauspielerin werden. Als Siebenjährige bewirbt sie sich für einen Werbespot, allerdings fällt die Wahl der Produktionsfirma nicht auf sie, sondern ihren Zwillingsbruder Hunter. Mit einem anschließenden Tobsuchtsanfall macht sie der Familie klar, dass sie es mit der Schauspielerei ernst meint. Noch im selben Jahr besucht sie das "Lee Strasberg Theatre & Film Institute" in New York und tritt erstmals auf einer Bühne vor Publikum auf.
1994 bekommt Scarlett Johansson in "North - Eltern, nein danke!" (mit Bruce Willis und Elijah Wood) ihre erste Filmrolle. Bereits im Anschluss ist die junge Mimin mehrfach im Jahr gebucht und erhält allerorts herausragende Kritiken für ihre Darbietungen. Ihr Durchbruch gelingt 1998 mit dem Drama "Der Pferdeflüsterer" (mit Robert Redford und Kristin Scott Thomas), indem sie die Rolle der Grace MacLean so beeindruckend spielt, dass Scarlett Johansson ihren ersten Filmpreis erhält: In der Kategorie Drama gewinnt sie 1998 den Young Star Award – es bleibt beileibe nicht ihre letzte Auszeichnung.
"Lost in Translation": Scarlett Johansson dreht mit Bill Murray
Das nächste cineastische Ausrufezeichen folgt 2003 mit dem mehrfach ausgezeichneten Film "Lost in Translation". In dem Film ist sie als naive junge Charlotte mit dem ziemlich abgehalfterten und deutlich älteren Schauspieler Bob Harris (Bill Murray) an ihrer Seite zu sehen.
Nach dem Überraschungserfolg lässt sich der angehende Hollywood-Star auch zu eher durchschnittlichen Filmen hinreißen. Immerhin können die Komödie "Reine Chefsache" (2004; mit Dennis Quaid und Topher Grace) sowie der Science-Fiction-Thriller "Die Insel" (2005; mit Ewan McGregor) beim Publikum punkten.
Woody Allen formt Scarlett Johansson zu einem Schauspiel-Juwel
In "Match Point" tritt Scarlett Johansson erstmals unter der Leitung von Regisseur Woody Allen auf. Im Laufe der darauffolgenden Jahre bezeichnet Woody Allen Scarlett Johansson wiederholt als seine "Muse". In dem Beziehungsdrama "Match Point" (mit Jonathan Rhys Meyers und Brian Cox) spielt sie ihre Rolle so überzeugend, dass sie als "Beste Nebendarstellerin" für den Golden Globe nominiert wird.
Mit Woddy Allen zusammen spielt Scarlett Johansson im Jahr 2006 in seiner Gangster-Satire "Scoop - Der Knüller" (mit Ian McShane und Hugh Jackman) mit. 2008 ist sie auch in der Komödie "Vicky Cristina Barcelona" (mit Javier Bardem und Penélope Cruz) mit dabei. Der Film ist nicht zuletzt dank Scarlett Johanssons grandiosen Schauspiels ein kurzweiliges Meisterwerk und zudem auch noch ein absoluter Kassenschlager.
"Black Widow", "Iron Man" und die anderen "Avengers": Scarlett Johansson als Marvel-Heldin
2010 startet Scarlett Johansson im Marvel-Universum durch und übernimmt in "Iron Man 2" (mit Mickey Rourke und Gwyneth Paltrow) die Rolle der Spionin Natasha Romanoff/Natalie Rushman alias Black Widow. Im Film steht sie dem beliebten Protagonisten Iron Man (Robert Downey jr.) zur Seite. Bei ihrem Debüt als geheimnisvolle Schwarze Witwe agiert sie so überragend, dass sie fortan ein festes Mitglied bei den "Avengers" wird. 2012 folgt ihr zweiter Auftritt als Black Widow in Marvel's "The Avengers". Seite an Seite mit Samuel L. Jackson als Nick Fury, Robert Downey Jr. als Iron Man, Chris Evans als Captain America, Mark Ruffalo als Hulk sowie Chris Hemsworth als Thor bestreitet Scarlett Johansson das rund um die Organisation S.H.I.E.L.D. angesiedelte Abenteuer.
In den Folgejahren erscheinen außerdem die Avengers-Abenteuer "The Return of the First Avenger" (2014), "Avengers: Age of Ultron" (2015), "The First Avenger: Civil War" (2016), "Avengers: Infinity War" (2018), "Captain Marvel" (2019) sowie "Avengers: Endgame" (2019). Quasi als Belohnung für ihre Treue zu den Avengers bekommt Scarlett Johansson mit "Black Widow" (2021) sogar ihren eigenen Superhelden-Film – und verklagt anschließend den Disney-Konzern. Das macht Johansson, weil Disney den Streifen entgegen vorheriger Absprachen zum Streamen veröffentlicht. Einige Wochen später wird der Streit beigelegt und Johansson fürstlich entschädigt.
Scarlett Johansson wird für "Jojo Rabbit" und "Marriage Story" für einen Oscar nominiert
Fast könnte man meinen, seit ihrem Engagement als Black Widow bei den Avengers bliebe keine Zeit für andere Projekte. Doch zum Glück ist dem nicht so. Unter anderem glänzt Scarlett Johansson in dem Science-Fiction-Kracher "Lucy" (2014; mit Morgan Freeman) des französischen Regisseurs Luc Besson. Darin entwickelt Scarlett Johansson alias Lucy aufgrund einer unfreiwillig eingenommenen Droge, die sie hätte schmuggeln sollen, übermenschliche und übersinnliche Kräfte.
In der schwarzen Komödie "Hail, Caesar!" (2016; mit Ralph Fiennes und George Clooney) bekleidet Scarlett Johansson eine Nebenrolle und bringt den Hauptdarsteller Josh Brolin mit einem unehelichen Kind in Verlegenheit. Neben ihrer Rolle als Actionheldin Natasha Romanoff alias Black Widow macht Scarlett Johansson 2017 auch als Cyborg in "Ghost in the Shell" eine gute Figur. Im Jahr 2019 glänzt die Hollywood-Schönheit gleich in zwei Produktionen: zum einen in der Tragikomödie "Marriage Story" (mit Adam Driver und Laura Dern) sowie in der NS-Satire "Jojo Rabbit" (mit Roman Griffin Davis und Sam Rockwell). Ihr wird die ungewöhnliche Ehre zu teil, das sie für beide Filme für den Oscar 2020 nominiert ist. Am 9. Februar 2020 geht sie allerdings trotz dieser Doppelchance leer aus.
Scarlett Johansson als Sängerin und "Sexiest Woman Alive"
Das Esquire-Magazin kürt Scarlett Johansson 2006 zur Sexiest Woman Alive – eine besondere Ehre, wenn man bedenkt, dass Scarlett Johansson mit 1,60 Meter nicht unbedingt ideale Model-Maße mitbringt. Der Titel öffnet ihr die Tür zu gut bezahlten Werbedeals. Mitunter wird Johansson das Aushängeschild für das französische Parfüm- und Kosmetiklabel L'Oreal – und streicht dafür satte vier Millionen US-Dollar ein. Zuvor warb die Schauspielerin bereits für Calvin Klein und Louis Vuitton und war dutzende Male auf den Covern von Magazinen wie "Vanity Fair" und der "Vogue" zu sehen.
Außerdem versucht sich Scarlett Johansson 2007 als Sängerin und nimmt ihr Debütalbum "Anywhere I Lay My Head" auf – eine Hommage an den Musiker Tom Waits. Im Folgejahr veröffentlicht Scarlett Johansson ihr zweites Album "Break Up", das sie bereits drei Jahre zuvor mit dem Sänger und Komponisten Pete Yorn aufgenommen hat. Das Album ist im Gegensatz zum Debütalbum sehr poppig ausgerichtet und in den USA kommerziell deutlich erfolgreicher als der Vorgänger.
Es mag überraschen, aber Scarlett Johanssons ikonisches blondes Haar ist nicht ihre natürliche Haarfarbe. Tatsächlich ist Scarlett Johansson von Natur aus brünett. Trotzdem ist sie weithin bekannt für ihr blondes Haar, das sie oft für ihre Filmrollen trägt. Dies ist ein Beweis für ihre Wandlungsfähigkeit als Schauspielerin - sie passt nicht nur ihre Performance, sondern sogar ihre physische Erscheinung an die Anforderungen jeder Rolle an.
Nach der Scheidung von Romain Dauriac: Scarlett Johansson heiratet Colin Jost
Im Jahr 2020 will Scarlett Johansson es wieder mal wissen – und heiratet zum dritten Mal. Bei ihrem Auserwählten handelt es sich um Schauspieler, Schriftsteller und Komiker Colin Jost, besonders bekannt durch die US-Late-Night-Show "Saturday Night Live". Dort lernt er die "Avengers"-Darstellerin auch kennen – allerdings schon 2006. Scarlett Johansson und Colin Jost zeigen sich im November 2017 erstmals als Paar. Zum ersten Mal "Ja" sagt sie 2008 zu ihrem Schauspielkollegen Ryan Reynolds. Die Hollywood-Ehe hielt bis 2011.
Scarlett Johansson ist nicht nur auf der Leinwand erfolgreich, sondern auch im Muttersein. Sie ist Mutter von zwei Kindern, die sie mit zwei verschiedenen Partnern hat. Ihre ältere Tochter, Rose Dorothy Dauriac, die jetzt acht Jahre alt ist, hat sie mit ihrem zweiten Ehemann, Romain Dauriac, bekommen. Ihr jüngstes Kind, ein Sohn namens Cosmo Jost, wurde in die Welt gebracht mit ihrem aktuellen Ehemann Colin Jost.
Im Frühjahr 2022 ist Scarlett Johansson auch bei Instagram vertreten - aber nach nur drei Tagen löscht sie den Account wieder. Mit Social Media kommt sie nach eigenem Bekunden nicht zurecht.
FAQs
Ist Scarlett Johansson ein Künstlername? Scarlett Johansson tritt unter ihrem echten Vornamen und Nachnamen auf. Die Schauspielerin wird als Scarlett Ingrid Johansson in Manhattan geboren. Ihr Vater, der Architekt Karsten Olaf Johansson, stammt ursprünglich aus Dänemark, ihre Mutter, die Produzentin Melanie Sloan, ist New Yorkerin.
Warum hat Scarlett Johansson kein Profil auf Social Media? Der Filmstar hält sich fern von sozialen Plattformen wie Instagram, Twitter und Facebook. Wie die Schauspielerin in der Vergangenheit immer wieder erklärte, habe sie kein Interesse daran, ihr Privatleben mit der Öffentlichkeit zu teilen. Zudem habe sie zu wenig Zeit für soziale Medien.
Hat Scarlett Johansson ein Tattoo? Die Schauspielerin hat ein riesiges Rücken-Tattoo: Drei Rosen und ein Lamm zieren die Rückseite der zweifachen Mutter. Insgesamt sollen mindestens acht Tätowierungen ihren Körper schmücken. Auf dem rechten Arm hat Johansson sogar das Logo der "Avengers" verewigt – genauso wie ihre Marvel-Co-Stars.
Trivia
- Scarlett Johansson hat eine große Abneigung gegen Kakerlaken, seitdem sie einmal davon geweckt wurde, wie eines der krabbeligen Tierchen auf ihrem Gesicht saß. Außerdem fürchtet sich die Schauspielerin vor Vögeln, wie sie vor einigen Jahren in einem Interview verrät.
- Nachdem sie in "Lost in Translation" (2004) die Hauptrolle übernimmt, schwört die damals 18-jährige Scarlett Johansson sich, nie wieder jemanden zu daten, der jünger als 30 ist. Bereits ein Jahr später jedoch scheitert ihr Vorhaben, als sie 2005 eine Liaison mit ihrem Schauspielkollegen Josh Hartnett eingeht, der zum damaligen Zeitpunkt 27 Jahre alt ist.
- Scarlett Johansson ist bekannt für ihr politisches Engagement. 2008 und 2012 macht sie sich im US-Wahlkampf für Barack Obama stark. 2016 unterstützt sie Hillary Clinton und tritt gemeinsam mit ihren Marvel-Kollegen Robert Downey Jr. und Joss Whedon in einem Werbespot auf, in dem sie sich für die demokratische Präsidentschaftskandidatin ausspricht.
Filme (Auswahl)
- North (1994)
- Manny & Lo (1996)
- Der Pferdeflüsterer (1998)
- Ghost World (2001)
- The Man Who Wasn't There (2001)
- Lost in Translation (2003)
- Das Mädchen mit dem Perlenohrring (2003)
- Voll gepunktet (2004)
- Good Woman – Ein Sommer in Amalfi (2004)
- Reine Chefsache (2004)
- Lovesong for Bobby Long (2004)
- Die Insel (2005)
- Match Point (2005)
- Scoop – Der Knüller (2006)
- Vicky Christina Barcelona (2008)
- Die Schwester der Königin (2008)
- The Spirit (2008)
- Er steht einfach nicht auf Dich (2009)
- Iron Man 2 (2010)
- Marvel's The Avengers (2012)
- Hitchcock (2012)
- Don Jon (2013)
- Under The Skin (2013)
- Her (2013)
- The Return of the First Avenger (2014)
- Lucy (2014)
- Avengers: Age of Ultron (2015)
- The First Avenger: Civil War (2016)
- Ghost in the Shell (2017)
- Girls' Night Out (2017)
- Avengers: Infinity War (2018)
- Captain Marvel (2019)
- Avengers: Endgame (2019)
- Marriage Story (2019)
- Jojo Rabbit (2019)
- Black Widow (2021)
Auszeichungen (Auswahl)
BAFTA Award (2004), Tony (2010), Goldene Kamera (2012), César (2014), People's Choice Award (2018), Teen Choice Award (2019)